Mit Ryzen 7000 hat AMD eine ganze Reihe neuer Prozessoren veröffentlicht. Für wen lohnen sich die CPUs und was muss man beim Kauf oder einem Upgrade beachten?
Neue Generation: Mit Ryzen 7000 hat AMD neue Prozessoren veröffentlicht. Doch es gibt einige Änderungen und Dinge zu beachten, wenn man ein Upgrade durchführen möchte.
MeinMMO erklärt euch, was ihr rund um Ryzen 7000 wissen müsst, wenn ihr euch einen neuen Prozessor kaufen wollt.
Was muss ich bei einem Upgrade beachten? Was ist mit Ryzen 7000 neu?
Mit Ryzen 7000 gibt es jede Menge Änderungen bei AMDs Prozessoren. Die wichtigsten stellen wir euch vor. Dazu gehören etwa die neue Architektur, der neue AM5-Sockel und neuer Arbeitsspeicher, aber auch ein paar kleinere Änderungen, die für Nutzer relevant sind.
Neue Zen-4-Architektur
Die “Ryzen 7000”-Serie setzt auf AMDs neueste Zen 4 CPU-Architektur. Im Gegensatz zu Zen 3, der Vorgänger-Generation, handelt es sich bei Ryzen 7000 um die ersten 5nm-Desktop-CPUs, die ihr kaufen könnt.
Grundsätzlich bringt ein neuer Fertigungsprozess oft eine bessere Energieeffizienz mit sich. Das gilt auch für Ryzen 7000, allerdings sind vor allem die CPUs mit “X”-Zusatz im Werkszustand primär auf maximale Leistung getrimmt. Die Modelle ohne “X” im Namen, mit geringerer TDP, sind dagegen von Haus aus effizienter eingestellt
Mainboard (AM5)
Mit Ryzen 7000 hat AMD einen neuen Sockel für die Prozessoren vorgestellt. In den Sockel wird der Prozessor eingesetzt. AM5 löst den vorherigen Sockel AM4 ab. Das bedeutet, dass ihr die neuen 7000er-Prozessoren nicht mehr auf den alten Sockel setzen könnt und umgekehrt die alten Prozessoren nicht auf den neuen Sockel platzieren könnt.
Mit Zen 4 (AM5) gibt es dann die entsprechenden Mainboards wie X670E, X670, B650E und B650. In Zukunft soll es dann auch mit A620 eine Budget-Variante geben. Die neuen Mainboards sind alle teurer als die Modelle für die alte Generation (AM4).
DDR5 Arbeitsspeicher
Mit AM5 hat AMD auch DDR5-Arbeitsspeicher vorgestellt. Im Gegensatz zu Intels Prozessoren der 12. Generation habt ihr bei Ryzen 7000 bisher nicht die Möglichkeit, euren alten DDR4-Speicher zu verwenden. Ihr müsst euch also zwingend neuen Arbeitsspeicher kaufen.
Integrierte Grafikeinheit
Bei Ryzen 7000 bieten alle Prozessoren eine integrierte Grafikeinheit, sogenannte iGPUs an. Das bedeutet, grundsätzlich läuft jeder PC mit Ryzen 7000 auch ohne “richtige” beziehungsweise dedizierte Grafikkarte. Richtig leistungsstark sind diese Chips jedoch nicht und maximal für Gelegenheitsspieler und ältere, wenig hardwarehungrige Titel gedacht. Wer richtig spielen möchte, kommt an einer Grafikkarte von AMD oder Nvidia nicht vorbei.
Bei Ryzen 3000 und Ryzen 5000 hatte AMD nur bestimmte Prozessoren mit iGPU verkauft. Diese konntet ihr an einem „G“ in der Produktbeschreibung erkennen (etwa Ryzen 5 5600G). Bei Ryzen 7000 haben jetzt alle eine solche iGPU integriert.
Weitere Änderungen bei Ryzen 7000
Außerdem unterstützt Ryzen 7000 jetzt AVX-512. Das sind 512-Bit-Erweiterungen, die einige Software voraussetzt. Im Gaming spielt das eher eine untergeordnete Rolle. Zusätzlich bietet Ryzen 7000 die Unterstützung von PCIe 5.0. Noch spielt das aber kaum eine Rolle, weil es praktisch keine passende Hardware gibt.
Einsteiger, Gamer und Enthusiasten – Wer soll Ryzen 7000 kaufen?
Grundsätzlich gilt für alle Ryzen-Prozessoren das gleiche Muster: Ryzen 3, 5, 7 und 9 sind Pendants für Intels Core i3, i5, i7 und i9 und stehen etwa für die gleiche Leistungsklasse:
- Ryzen 3 steht eher für Einsteiger- und Budget-Modelle, die für einfache Systeme und leichtes Gaming völlig ausreichen. Noch gibt es aber keine Ryzen-7000-Modelle dieser Reihe.
- Ryzen 5 steht für die Mittelklasse von AMD und bietet den meisten Gamern mehr als ausreichend Leistung.
- Bei Ryzen 7 und 9 findet ihr die leistungsstärksten (und teuersten) Prozessoren für euer System. Hier bekommt ihr jedoch auch die geballte Leistung der Plattform.
Für Einsteiger: Aktuell (Stand: Januar 2023) bietet AMD wie oben erwähnt noch keine Einsteiger- und Budget-Optionen bei Ryzen 7000 an. Obendrein ist ein Upgrade auf Ryzen 7000 derzeit kostspielig.
Einsteigern und Gelegenheitsspielern würden wir eher einen Blick auf Ryzen 5000 empfehlen, wenn ihr wirklich ein Upgrade braucht und bereits ein AM4-Mainboard besitzt. So bekommt ihr etwa den Ryzen 5 5600X für rund 170 Euro. Aufrüstkits, bestehend aus Prozessor, Mainboard und Arbeitsspeicher, bekommt ihr bereits für rund 300 Euro.
Für Gamer: Der Ryzen 5 7600X ist die aktuelle Mittelklasse und empfehlenswerte CPU für Gamer. Mit dem 6-Kerner bekommt ihr mehr als genügend Leistung, wenn ihr hauptsächlich spielen wollt oder einfach nur einen leistungsstarken Prozessor möchtet. Alternativ bietet sich auch der AMD Ryzen 5 7600 an, der etwa 4-6 % weniger Leistung als die X-Variante bieten, aber dafür sparsamer arbeitet.
Auch heute kann kaum ein modernes Spiel 12 oder 16 Kerne wirklich verwenden. Die teuren Prozessoren lohnen sich für Gamern daher nur bedingt und sind eher für professionelle Anwender und Enthusiasten gedacht
Doch auch für Gamer könnte sich Warten lohnen: Denn der AMD Ryzen 7 5800X3D mit AMD 3D V-Cache hängt den schnellsten 7000er, den Ryzen 9 7950X, bei der Spieleleistung teils ab. Hier könnte es sich lohnen, auf die 7000er-Modelle mit 3D-Cache zu warten. Einen offiziellen Release-Termin gibt es jedoch noch nicht (via gamestar.de).
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Für Enthusiasten: Seid ihr Streamer, Enthusiasten oder wollt einfach die beste Hardware haben, dann führt derzeit kein Weg am Ryzen 9 7950X vorbei. Mit 16-Kernen und 32 Threads bekommt ihr die derzeit schnellste CPU von AMD für euer System mit AM5-Sockel.
Eine Alternative ist auch der Ryzen 9 7900X, der ebenfalls eine sehr gute Performance liefert.
Für wen lohnt sich grundsätzlich ein Upgrade auf Ryzen 7000?
Wann lohnt sich ein Upgrade?
- Euer System ist bereits 5 Jahre alt oder ihr setzt noch auf eine veraltete Architektur
- Ihr wollt immer die aktuell schnellste und neuste Hardware besitzen
- Ihr nutzt Hardware-intensive Programme wie Rendering oder Bildbearbeitung.
- Wenn ihr langfristig in neue, zukunftssichere Hardware investieren wollt
- Wenn ihr an hoher Energieeffizienz interessiert seid.
Wann lohnt sich ein Upgrade nicht?
- Ihr besitzt einen aktuellen Prozessor (AMD Ryzen 5000 oder Intels 12. Generation)
- Ihr seid Gelegenheitsspieler ohne hohe Ansprüche oder der PC ist nicht eure Hauptplattform
- Ihr habt ein geringes Budget und wollt nicht mehr als 500 Euro in neue Hardware investieren.
Alle Ryzen 7000 Prozessoren im Überblick (Stand Januar 2023):
Modell | Kerne/Threads | Basistakt | Boosttakt | TDP (in Watt) |
---|---|---|---|---|
Ryzen 5 7600 | 6/12 | 3,8 GHz | Bis zu 5,1 | 65 |
Ryzen 5 7600X | 6/12 | 4.7GHz | Bis zu 5.3GHz | 105 |
Ryzen 7 7700 | 8/16 | 3,8 GHz | Bis zu 5,3 Ghz | 65 |
Ryzen 7 7700X | 8/16 | 4.5GHz | Bis zu 5.4GHz | 105 |
Ryzen 9 7900 | 12/24 | 3,7 Ghz | Bis zu 5,4 GHz | 65 |
Ryzen 9 7900X | 12/24 | 4.7GHz | Bis zu 5.6GHz | 170 |
Ryzen 9 7950X | 16/32 | 4.5GHz | Bis zu 5.7GHz | 170 |
Ryzen 7000 vs Ryzen 5000 – Lohnen sich die alten Prozessoren noch?
Grundsätzlich könnt ihr mit “Ryzen 5000”-CPUs nicht viel falsch machen, denn die Mittelklasse- und Highendmodelle bieten auch 2023 mehr als genügend Leistung für eure Spiele.
Ein Upgrade auf Ryzen 5000 kann daher weiterhin eine Überlegung Wert sein, da ihr weniger als für Ryzen 7000 zahlt. Das gilt insbesondere dann, wenn ihr ohnehin bereits ein AM4-Board und DDR4-Arbeitsspeicher besitzt.
Ein Upgrade auf Ryzen 5000 kann sich ebenfalls lohnen, wenn ihr von einer sehr alten Architektur kommt. Auch dann werdet ihr den Leistungssprung sofort bemerken und dafür müsst ihr nicht direkt zur teuren Ryzen 7000er-Reihe greifen. Hier kann es sich aber rentieren, direkt zu Ryzen 7000 zu greifen, weil ihr dann mehrere Generationen überspringt und direkt in zukunftssichere Hardware investiert.
Mit dem Ryzen 7 5800 X3D gibt es außerdem einen Prozessor, der es in Spielen problemlos mit dem schnellsten Modell der 7000er-Reihe aufnehmen kann.
Weitere Fragen: FAQ rund um Ryzen 7000
Auf welchen Sockel setzt Ryzen 7000?
AMD setzt bei Ryzen 7000 auf den Sockel AM5. Ryzen 7000 ist nicht abwärtskompatibel zu AM4.
Muss ich ein neues Mainboard kaufen?
Ja, wenn ihr auf Ryzen 7000 aufrüsten wollt, dann braucht ihr zwingend ein Mainboard mit AM5-Sockel.
Unterstützt Ryzen 7000 meinen alten Arbeitsspeicher?
Nein, Ryzen 7000 unterstützt keinen DDR4-Speicher oder älter. Ihr benötigt zwingend DDR5-Arbeitsspeicher für ein funktionierendes System.
Wie lange wird der neue Sockel AM5 unterstützt?
Laut AMD soll die neue AM5-Plattform bis mindestens 2025 unterstützt werden.
Wie teuer wird Ryzen 7000?
Für den Ryzen 5 7600X zahlt ihr derzeit mindestens 300 Euro. Für das bessere Modell, den Ryzen 7 7700X zahlt ihr bereits mindestens 400 Euro. Das Top-Modell (Ryzen 9 7950X) kostet derzeit über 600 Euro.
Wie viel kostet mich ein Upgrade auf Ryzen 7000?
Zum Prozessor müsst ihr noch neues Mainboard und Arbeitsspeicher rechnen. Neben rund 100 Euro (DDR5, 16 GB) müsst ihr dann noch 200 Euro für das Mainboard einkalkulieren. Für die günstigste Kombination zahlt ihr derzeit mindestens 600 Euro.
Welcher Ryzen 7000 bietet die beste Preis-Leistung?
Die aktuelle Empfehlung ist hier der Ryzen 5 7600X. Er bietet mit sechs Kernen und 12 Threads mehr als genug Leistung und ist für die meisten Spiele in der Mittelklasse sehr gut geeignet.
Welches Mainboard brauche ich für Ryzen 7000?
Für Zen 4 (AM5) benötigt ihr X670E, X670, B650E oder B650. A620 ist noch nicht erhältlich, soll aber 2023 erscheinen.
Brauche ich eine AMD-Grafikkarte für Ryzen 7000?
Nein, ihr könnt auch eine Nvidia-Grafikkarte mit einer AMD-CPU kombinieren.
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Author: Paul Roberson
Last Updated: 1704414242
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